OrgelErlebnis für Kinder, ein Erfahrungsbericht

Ein Beitrag von Katrin Wissemann, Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde Siegburg.

Im Rahmen des Festivals Orgelkultur boten Organistinnen und Organisten aus dem Rhein-Sieg-Kreis Orgelkonzerte für Kinder im Grundschulalter an. Da ich immer wieder erlebt habe, wie fasziniert Kinder von der Orgel sein können, schloss ich mich diesem Angebot gerne an und bereitete zusammen mit einer Sprecherin das musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokofjew vor. Wir haben dieses Stück in unterschiedlichen Kirchen aufgeführt und dabei die jeweilige Orgel vor Ort den Kindern ganz aus der Nähe erklärt. Viele Besonderheiten fallen einem selbst in der täglichen Routine gar nicht mehr auf, und so war es auch für mich als Ausführende schön, durch die Kinder noch einmal einen unverstellten Blick auf das Instrument zu bekommen.

Es ging in den meisten Kirchen damit los, dass die Kinder schon den Blick von der Empore in den Kirchraum als sehr eindrucksvoll erlebten. Wir erklärten die Mechanik, die Traktur und die Register. Wo es möglich war, öffneten wir die Türen und warfen einen Blick auf die vielen Pfeifen im Inneren der Orgel, schauten an, wie die Bälge sich aufzogen und spielten die größten und die kleinsten Pfeifen.

Das Stück „Peter und der Wolf“ erwies sich dabei als gut geeignet: Anhand der Personen und Tiere, die in der Geschichte vorkommen und im Original jeweils von unterschiedlichen Instrumenten gespielt werden, konnte ich die Klangfarben der einzelnen Register gut vorstellen. Viele der Orchesterinstrumente, die im Original vorgesehen sind, waren oftmals auch als Register vorhanden, z.B. Streicherstimmen, Flöte, Oboe, Trompete und Fagott.

Hier einige Zitate der Kinder:

„Das ist aber eine schöne Kirche.“

Im Anschluss an die Orgelführung auf der Empore nahmen die Kinder vorne in der Kirche Platz und hörten das musikalische Märchen von Peter und dem Wolf. Eine Klasse hatte sogar Figuren der Personen und Tiere aus der Geschichte vorbereitet, die die Kinder jeweils heben durften, wenn das entsprechende musikalische Motiv erklang.

Der Ausflug zum OrgelErlebnis hat bei vielen Kindern noch nachgewirkt, unterstützt durch engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die sich für dieses Projekt auch im Unterricht noch Zeit genommen hatten. Wir bekamen im Anschluss oft Post mit selbstgemalten Bildern von der Orgel oder der Geschichte. Eine ganz kleine Auswahl dieser Bilder ist auch hier zu sehen.

Mir hat es großen Spaß gemacht, auf diese Weise vielen Kindern unterschiedliche Orgeln vorzustellen, die Geschichte „Peter und der Wolf“ jedes Mal neu musikalisch zu erleben und wieder ein bisschen Staunen zu lernen über die Vielseitigkeit „meines“ Instrumentes.

Katrin Wissemann, Kantorin der ev. Kirchengemeinde Siegburg