Ein Besuch bei den Königinnen. Orgelexkursion nach Hamburg

Ein lang gehegter Wunsch ging im Oktober in Erfüllung. Eine Gruppe aus dem Rheinland machte sich auf den Weg nach Hamburg, um die Orgellandschaft an der Elbe zu erkunden. Unter der Leitung von Andreas Würbel von der Thomas-Morus-Akademie fuhren knapp 30 Gäste nach Hamburg. Den Anfang machten die Orgeln in der Evangelischen Hauptkirche St. Michaels, die gleich mehrere Orgeln aus unterschiedlicher Zeit besitzt. Es ist die größte Orgelanlage in Norddeutschland mit 145 Registern. Magne Draagn, der Michelorganist, erklärte die verschiedenen Orgeln und führte sie in einem kleinen Konzert vor. Ein Stadtrundgang auf den Spuren bedeutender Hamburger Komponisten Musiker sowie zu Stationen der Musikgeschichte der Stadt schlossen den ersten Tag ab. Am zweiten Tag standen zwei ganz unterschiedlichen Instrumente auf dem Programm. Gerhard Löffler präsentierte die mehr als 300 Jahre alte Arp-Schnitger-Orgel in St. Jacobi, die nach umfangreicher Renovierung fast im Originalzustand von 1693 zu hören ist. Einen großen akustischen Gegensatz bildet am Nachmittag die Klais-Orgel in der Hamburger Elbphilharmonie. Das jüngste Instrument in der Reihe ist im großen Saal der Elbphilharmonie kaum zu sehen. Für Hörer und Musiker ist es eine neue Erfahrung, dass der Klang der Orgel nicht wie in einer Kirche durch großen Nachhall verlängert wird. Thomas Cornelius berichtete begeistert von dieser Orgel, die „ein Instrument für das 21. Jahrhundert“ sei. Den Abschluss bildete am letzten Tag die Beckerath-Orgel im Hamburger Mariendom. Christian Weiherer stellte ein Instrument aus dem 1960er Jahren vor, dass vor wenigen Jahren noch einmal für die Erfordernisse aktueller Musik erweitert worden ist. Die Teilnehmenden der Exkursion fuhren nach drei Tagen zufrieden und erfüllt von den Erfahrungen der verschiedenen Instrumente wieder in das Rheinland zurück und fragten schon danach, wann es eine nächste Orgelexkursion geben werde.

Andreas Würbel