Samstag
3. Juli 2021
Vom Siegtal zum Bröltal
Busexkursion
Hennef-Uckerath – Windeck-Rosbach – Windeck-Herchen – Ruppichteroth-Winterscheid
Kostenbeitrag
Preis: 30,00 €
Ermäßigungen: Jugendliche von 7-17 Jahren 15,00 €, Kinder bis 6 Jahre frei.
Programm
9.00 Uhr Treffpunkt auf dem Busbahnhof in Siegburg,
Wilhelmstraße, 53721 Siegburg
Fahrt nach Hennef-Uckerath
St. Johannes der Täufer in Hennef-Uckerath
Bei dem heutigen Kirchenbauwerk der katholischen Pfarrei St. Johannes der Täufer in Uckerath handelt es sich um eine dreischiffige neuromanische Basilika mit Querschiff und angebautem Westturm. Die (neue) Pfarrkirche wurde am 30. Oktober 1892 eingesegnet und ersetzte den weiter südlich gelegenen Ursprungsbau aus dem Mittelalter, dessen Langschiff 1898 niedergelegt wurde und dessen (Rest-)Turm, das damalige Wahrzeichen von Uckerath, im Jahre 1968 einstürzte und nicht mehr aufgebaut wurde. Der zweite Weltkrieg fügte der neuen Pfarrkirche schwere Schäden zu. 1946 erhielt sie ein neues Dach und bis zum Jahr 1952 erfolgte die weitere Instandsetzung. Der Turm wurde teilweise abgetragen und mit einem neuen Helm versehen, der an den alten Kirchturm erinnert, so dass das ehemalige Uckerather Wahrzeichen lebendig gehalten wird. 1959 erhielt die Kirche zwei neue Glocken, 1978 eine dritte Glocke und eine Kirchturmuhr. Die neue symphonische Orgel aus dem Jahre 1984 stammt von der Orgelbaufirma Oberlinger aus Windesheim/Bad Kreuznach.
Evangelische Salvatorkirche in Windeck-Rosbach
Erstmals im Jahre 1486 als Pfarrkirche bezeugt, wurde die ev. Salvatorkirche mit dem Übertritt der Kirchengemeinde zum Protestantismus 1571 ein Zentrum der ev. Christen in Rosbach. Baulicher Zeuge der Vorgängerkirche aus vorreformatorischer Zeit ist der viergeschossige romanische Westturm aus dem 12. Jahrhundert. Die Salvatorkirche, wie wir sie heute kennen, ist als barocke Saalkirche in den Jahren 1763 bis 1767 entstanden. Altar, Kanzel und Orgel bilden eine in sich geschlossene Einheit; sie stammen aus der Zeit um 1770 und sind ein hervorragendes Beispiel des Bergischen Barocks. Die Orgel wurde 1767 von Franz Georg Nohl erbaut; sie befindet sich oberhalb der Kanzel und wird von Darstellung eines jungen Mannes mit Drachen überragt, die den Sieg des Erzengels Michael über den Teufel symbolisieren soll.
Mittagessen im Restaurant Zur Post in Windeck-Rosbach
St. Peter in Windeck-Herchen
Der Ort Herchen mit seiner Pfarrkirche wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1131 erwähnt, in der Papst Innozenz II. die Rechte und Zehnten des Bonner Cassiusstiftes in der Region bestätigte. Der Ort selbst geht vermutlich auf eine fränkische Gründung zurück. Die Kirche St. Peter liegt erhöht am Hang oberhalb des Ortskernes im Siegtal. Es handelt sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika aus Bruchsteinmauerwerk. Der Westturm und der untere Teil des Mittelschiffes sind romanisch und stammen aus der Zeit vor 1200, der Chor und die Seitenchöre werden auf das 14. und 15. Jahrhundert datiert (Spätgotik). Die Seitenschiffe wurden bei einer umfassenden Sanierung im Jahr 1878 neu errichtet. – Nach der Reformation wurde Herchen überwiegend evangelisch; dementsprechend wurde St.Peter zunächst ausschließlich evangelisch weitergenutzt. Ab dem 17. Jahrhundert bis zum Neubau der 1878/79 fertiggestellten evangelischen Kirche nutzten beide Konfessionen die Pfarrkirche gemeinsam (Simultaneum). – Eine kulturhistorische Besonderheit ist eine Wandmalerei aus dem späten 15. Jahrhundert. Sie befindet sich im südlichen Seitenschiff an der Außenwand des Mittelschiffes und wurde bei Renovierungsarbeiten in den 1980er Jahren freigelegt und gesichert. Neben dem Weltgericht wird in einem Bilderzyklus eine legendenhafte Erzählung von einer Wallfahrt zum Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostella dargestellt. Bei dem sogenannten Galgen- oder Hühnermirakel wird ein unschuldig zum Tod verurteilter Pilger durch das Eingreifen des Heiligen gerettet. Außergewöhnlich ist die Darstellung dieser Legende im abgelegenen Siegtal, weitab von bedeutenden Pilgerstraßen und Handelswegen.
St. Servatius in Ruppichteroth-Winterscheid
Die Existenz der katholischen Pfarrkirche zu Winterscheid wird erstmals in einer Urkunde von Papst Innozenz II. aus dem Jahre 1131 nachgewiesen. Der romanische Westturm wird dem 12. Jahrhundert zugeschrieben. Um die Zeit des beginnenden 16. Jahrhunderts wurde das ursprünglich einschiffige romanische Langhaus um zwei Seitenschiffe ergänzt. Zwischen 1765 und 1785 erfolgte eine baulich völlige Neugestaltung der Kirche, u.a. der Einbau eines barocken Hochaltars durch Meister Bollinger aus Siegburg. Im Zuge einer umfassenden Restaurierung der Kirche Anfang der 1980er Jahre wurde das Bruchsteinmauerwerk des Kirchengebäudes aus konservatorischen Gründen vollständig verputzt und weiß gestrichen. Das Geläut besteht aus drei Glocken aus den Jahren 1677 und 1880. Die Inneneinrichtung der Pfarrkirche ist im Zopfstil ist als schlicht zu bezeichnen, sie enthält gleichwohl zahlreiche sehenswerte Ausstattungsstücke. Die Orgel wurde 1832 gebraucht von der Orgelbaufirma Roetzel in Wiehl-Alpe erworben und nach aufwändiger Restaurierung durch die Firma Seifert aus Kevelaer, die fast einem Neubau glich, am 14. März 1982 eingeweiht.
17.00 Uhr Voraussichtliche Ankunft am Busbahnhof in Siegburg.
Ende der Exkursion.
Mitwirkende
• Organisten: Martin Blumenthal, Friedrich Grothe, Andrzej Mielewczyk
• Kulturgeschichtliche Beiträge: Hartmut Benz, Bernd Post, Rainer Wimmer
Leitung
• Hans-Peter Hohn, Kulturamt Rhein-Sieg-Kreis
Leistungen
• Programm
• Einführungen in die Geschichte der Kirchen
• Orgelvorführungen und Kurzkonzerte in den Kirchen
• Mittagessen im Restaurant Zur Post in Windeck-Rosbach
• Reisebustransfers: Bahnhof Siegburg-Uckerath-Rosbach- Herchen-Winterscheid-Bahnhof Siegburg
Fotos: Rhein-Sieg-Kreis, Rainer Land, wikicommons